5 Fragen an Thomas & Renée Rapedius
Ein filigranes, metallisch glänzendes Objekt schwebt in der aktuellen Ausstellung „Ausbruch aus der Fläche“ über dem Boden der Gehry-Galerien. Neben diesem aus verspiegeltem Papier gefalteten Objekt von Thomas und Renée Rapedius sind noch drei weitere ihrer Werke im Marta zu sehen.
Das Künstlerpaar aus Berlin betitelt ihre Skulpturen mit technisch anmutenden Namen wie „O.055“ oder „Z.045“, gleichzeitig entstehen beim Betrachten Assoziationen abstrahierter Formen von Tieren, Pflanzen oder Vulkanlandschaften. Ausgehend von zahlreichen Reisen und Naturbeobachtungen entsteht ein spannendes Wechselspiel von technischer Perfektion und faszinierender Schönheit. Ich durfte Ihnen 5 Fragen stellen.
Einige eurer Werke erinnern durch ihre Form, die perfekte Oberfläche und ihren seriellen Namen an technische Objekte, einige an Lebewesen oder Pflanzen. Was sind Inspirationsquellen für eure Arbeiten?
Formen, Strukturen und Phänomene in Natur und Kultur sind eine große Inspiration für unsere künstlerische Auseinandersetzung, wie auch verschiedenste Materialien und Verarbeitungstechniken.
Ihr arbeitet mit sehr unterschiedlichen Materialien. Was reizt euch an Aluminium? Was an Papier?
Beide lassen sich einfach formen und sind relativ leicht und weich. Gleichzeitig sind sie stabil und auch ein wenig eigensinnig. Diese Attribute reizen uns auch an anderen Materialien.
Die Bearbeitung von Flächen durch Faltung ist eine wiederkehrende Methode bei euch. Was ist das Besondere für euch daran?
Die flachen Materialien werden räumlich und stabil, bleiben gleichzeitig fragil und beweglich. Die Vielzahl an Möglichkeiten, mit Faltungen die Eigenschaften der Materialien zu verändern und die daraus entstehende Formenvielfalt finden wir spannend. Viele unserer Objekte sind zerlegbar oder zusammenzufalten und haben dadurch eine gewisse Mobilität und sind einfach zu transportieren. Unsere Objekte passen sich in gewisser Weise an die räumlichen Gegebenheiten an, jedes Mal stehen sie ein bisschen anders da.
Ihr reist sehr viel, wart unter anderem in Japan, Kolumbien, Südkorea, Indien, Argentinien und den USA. Gerade seid ihr in Burkina Faso, im Operndorf Afrika von Christoph Schlingensief. Welche Inspirationen zieht ihr aus euren Reisen?
In der Bewegung und dem Wechsel in eine andere Umgebung verändert sich auch der eigene Blick, die gewohnte Perspektive. An den verschiedenen Orten haben wir Variationen von Dingen, Phänomenen und archetypische Formen gesehen und Verbindungen gezogen.
Jetzt arbeitet ihr schon sehr lange zusammen. Was sind für euch besondere Herausforderungen und was besondere Vorteile in eurer Arbeit als Künstlerduo?
Ja, bereits seit dem Studium. Wir haben also eigentlich keinen richtigen Vergleich, wie es anders wäre. Für uns funktioniert dieser künstlerische Ping-Pong-Prozess sehr gut und wir können es uns gerade auch nicht anders vorstellen.
Hinweis:
Die Fragen stellte Annemarie Gareis, die Kulturwissenschaften und ästhetische Praxis an der Stiftungsuniversität Hildesheim studiert. Noch bis Mitte April unterstützt sie das kuratorische Team im Marta als Praktikantin. Die Werkabbildungen in der Ausstellung „Ausbruch aus der Fläche“ stammen von Thomas & Renée Rapedius.
2 Replies to “5 Fragen an Thomas & Renée Rapedius”
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Ich sitze hier gerade auf der Arbeit und habe 15 Minuten Zeit gehabt meine Stulle zu essen. Parallel bin ich natürlich durch das Internet gesurft und auf Ihrer Seite hängen geblieben.
Ich selber bin Designer in einer Online Marketing Agentur und nebenbei sehr an der Kunst interessiert. Das ist auch der Grund, weshalb ich auf Ihrer Seite gelandet bin.
Unter anderen gefällt mir dieser Artikel hervorragend. Bitte machen Sie genau so weiter 😉
Interessanter und aufschlussreicher Artikel!
Vielen Dank und weiterhin ein schönes und erfolgreiches Jahr 2018
Lieber unbekannter Blogleser,
wir freuen uns sehr, dass Sie Ihre Pausenzeit auf dem Marta-Blog verbracht haben und danken sehr für das nette Lob. 🙂
Ihnen alles Gute und herzliche Grüße aus dem Marta
Daniela Sistermanns