Kunstevolution mit Sinta Werner
Heute eröffnet die Ausstellung „Ausbruch aus der Fläche – Das Origami-Prinzip in der Kunst“. Sinta Werner (*1977 in Hattingen) ist eine der 26 teilnehmenden Künstler*innen. Für die Ausstellung entwickelte sie die ortsbezogene Installation „Facetten einer Fassade (United Blinks)“, die von einer Auseinandersetzung mit der Gehry-Architektur ausgeht.
Ähnlich einer aufwendig gestalteten Fassade arbeitet die Künstlerin mit in den Raum gebogenen Elementen, deren Form sich auch in der dahinterliegenden Tapete widerspiegelt und in der geschwungene Museumsarchitektur eine Entsprechung findet. Ganz subtil sind die Perspektiven in der Installation verschoben, die einzelnen Elemente miteinander verwoben. Die grobe Körnung des Bildes, die aufeinander montierten Flächen, das spannungsvolle Spiel aus Licht und Schatten und die Verbindung aus verschiedenen Bildrealitäten lassen den Blick immer wieder über die Wand streifen, ohne dass er stillstehen möchte.
Nach einem intensiven Besuch im Marta führte Sinta Werner ihre Raum- und Materialexperimente in ihrem Berliner Atelier weiter. In einem kleinen Modell baute sie die räumlichen Gegebenheiten nach, montierte gebogene Strukturen auf die Wand und lichtete sie schließlich mit einer Großbildkamera ab. Daraus entstand die Vorlage für die zweiteilige Tapete, die vor einigen Tagen in der Eingangsgalerie des Museums an die Wand gebracht wurde. Vor Ort ergänzte die Künstlerin die Formen, tackerte, verschob, bog und beleuchtete, bis schließlich ein wunderbares Verwirrspiel der Formen und Oberflächen entstand.
Hinweis:
Der Copyrightvermerk zur Werkentstehung von Sinta Werners „Facetten einer Fassade“( 2018) lautet: © VG Bild-Kunst, Bonn 2018.