5 Fragen an Max Zindel
Für unsere aktuelle Ausstellung „Mix it – Popmusik und Videokunst“ haben wir uns mit create music NRW zusammengetan und neben einer Bandnacht, die am 23.9. bei uns im Museum stattfindet, auch weitere interessante Programmpunkte geplant. Max Zindel, Projektleiter von create music NRW, hat uns dazu 5 Fragen beantwortet.
Wir haben gemeinsam mit euch ein Workshop-Programm zur Ausstellung entwickelt. Was genau ist create music NRW?
Wir von create music NRW haben es uns auf die Fahne geschrieben, NachwuchsmusikerInnen und -Bands zu fördern, die sich in den verschiedenen Popszenen Nordrhein-Westfalens tummeln. Dabei ist es ganz egal, ob es um HipHop-, Pop-, Rock-, Singer/Songwriter-, Raggae- oder sonstige Acts geht. Wichtig ist nur, dass die MusikerInnen im Schnitt zwischen 14 und 27 Jahre alt sind, aus NRW kommen und nicht gerade in den Metropolen (Köln, Düsseldorf etc.) zuhause sind. Wir unterstützen Bands zum Beispiel durch Workshops zu ganz verschiedenen Themen rund um das Musikmachen (z.B. Songwriting, Bühnenperformance), zu rechtlichen Fragestellungen (z.B. GEMA, KSK) oder auch zu Fragen des Selbstmanagements (z.B. Booking, Press-Kit-Erstellung). Außerdem haben Bands und Veranstalter die Möglichkeit, bei uns eine finanzielle Förderung für Projekte zu beantragen, die das Netzwerk in der jeweiligen Region stärken. Das können Konzerte oder Festivals sein, aber auch Konferenzen oder Netzwerktreffen.
Und was für Workshops sind ausstellungsbegleitend geplant?
Da sich die Ausstellung „Mix it“ rund um das Thema Video dreht, haben wir uns auch hier auf die Verbindung von Popmusik und Bild gestürzt. Somit bieten wir Workshops zu Kamera-Grundlagen an, erstellen eigene Trickfilme, überlegen uns, was es bei der Produktion von Videos mit dem Smartphone zu beachten gibt, und steigen in das Feld der Konzertfotografie ein. Weil es bei uns ja aber vor allem auch um das Musikmachen geht, können Interessierte im Rahmen des Workshops „Elektronische Musik aus Alltagsgeräuschen“ oder „BeatBox – Musik mit dem eigenen Körper“ ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Informationen zu den einzelnen Workshops und der Anmeldung gibt es übrigens unter www.create-music.info .
Bist Du selbst Musiker? Oder welchen Hintergrund hast Du als Projektleiter bei create music NRW?
Als aktiver Musiker komme ich tatsächlich eher aus dem klassischen Bereich. Ich habe mal Klavier gelernt (wenn auch wenig virtuos) und bin ausgebildeter Chorleiter. Als Konzertbesucher und auf der theoretischen Ebene bin ich aber schon eher im Popsektor zu finden. Ich habe in Paderborn Populäre Musik und Medien studiert und habe hier einige Projekte mit organisiert, viel über Pop geschrieben, diskutiert und nachgedacht (dafür ist eine Uni ja da). Außerdem war ich hier und da journalistisch unterwegs und habe für Fernsehen, Zeitung und Radio neben dem hiesigen Kaninchenzüchterverein auch ein paar Popthemen verarbeiten können.
Wie siehst Du persönlich die Zusammenarbeit zwischen KünstlerInnen und MusikerInnen? Sollten sich diese Bereiche noch mehr vermischen und gegenseitig inspirieren?
Gegenfrage: Sind Musiker denn keine Künstler? Ich persönlich bin überhaupt kein Fan von Unterscheidungen wie Kunst und Kultur, Hoch- und Popkultur oder E(rnst) und U(nterhaltung). Letzten Endes sind alle künstlerischen Formen Ausdruck unserer (oder auch fremder) Kultur. Dass diese sich spartenübergreifend miteinander vernetzen und sich gegenseitig inspirieren, halte ich für eine ganz hervorragende Idee und ich würde mich freuen, wenn alle so offen für diese Symbiose wären. Eine solche interdisziplinäre Zusammenarbeit erweitert schließlich immer den Horizont und bringt oft ganz spannende Ergebnisse hervor (man denke nur an das jedem bekannte und oft diskutierte Musikvideo „Thriller“ von Michael Jackson). Wer sich die „Mix it“-Ausstellung anschaut, wird verstehen, was ich meine.
Und zu guter Letzt: Welches Musikvideo sollten wir uns auf jeden Fall ansehen?
Meine spontane Antwort: Bibi H mit „How it is (wap bap…)“. Es ist doch wirklich erstaunlich zu sehen, wie ein einzelnes Video eine solche Hysterie auslösen und selbst den letzten Youtube-Verweigerer zum Dreh einer eigenen Parodie bewegen kann. Und während ich das so schrieb, verlor ich mich wieder einmal auf Youtube und konnte mich nicht entscheiden – darum gibt es eine Top 3:
Platz 3: Axis Of Awesome – How To Wrtite A Love Song
Platz 2: Justin Timberlake – Cry Me A River
Platz 1: Missy Elliot – Work It
Hinweis: Die Mix it-Bandnacht findet am 23.09.17 ab 19:30 Uhr statt, der Eintritt ist frei.