5 Fragen an Studio Job
In der Marta-Ausstellung „Grün stört“ ist das Werk „CENTERPIECE Oxidized“ des niederländisch-belgischen Designduos Studio Job zu sehen.
Die Designer sind für ihre opulenten, fast schon manieristisch übersteigerten Werke bekannt, welche Kunst und Design vereinen. Job Smeets, einer der beiden Gründer und Leiter von Studio Job hat uns 5 Fragen zu seinem Werk und der Ausstellung „Grün stört“ beantwortet.
Der Titel der Ausstellung lautet „Grün stört” – stört grün wirklich und warum?
Wenn Grün die Farbe der Korrosion ist, wie es bei oxidierter Bronze der Fall ist, kann es beunruhigend sein, aber wenn man Grün als die Farbe, die frisches Gras hat betrachtet, dann nicht. Also nein, Grün stört nicht immer.
Ihr selbst sagt über Euer Werk einen verlorenen Pfad wieder entdeckt zu haben. Warum ist das für Euch reizvoller, als etwas komplett Neues, nie Dagewesenes zu erschaffen?
Eine weitführende Frage! Aber ich versuche es mal zu erklären: Nichts ist völlig neu. Alles basiert auf schon Dagewesenen. Selbst Fantasien. Jemand, der behauptet, wie Gott etwas völlig Neues zu erschaffen ist entweder
- ein Opportunist
- schlecht informiert
- ein Snob
- naiv
- ignorant
- oder ein Lügner
Wie sieht Euer Schaffensprozess aus, wie kommt Ihr auf Ideen, wie gestaltet sich der Prozess zum fertigen Objekt und welche Bedeutung hat das für Euch?
Wir versuchen, neue Bilder oder Teile vorhandener Bilder in einen neuen Kontext zu setzen. Wir suchen jeden Tag nach Bildern, den ganzen Tag lang. Es ist was es ist. Wir erschaffen eine Datenbank aus Bildern und Symbolen und schauen wie sie reagieren, wenn man sie mischt oder miteinander kombiniert. Es ist wie ein chemischer Prozess, obwohl ich mich wirklich schlecht in der Chemie auskenne!
Was ist für Euch das Erstrebenswerte am Ideal des Gesamtkunstwerks und wie setzt Ihr das konkret in Euren Arbeiten um?
Auf diese Weise kann man das perfekte Bild erschaffen. Das richtige Teil im richtigen Kontext zur richtigen Zeit.
Perfektion ist eine Momentaufnahme, ein Bruchteil einer Sekunde. Dann geht es weiter. Das gibt mir einen Kick.
Eure Werke werden oft als Kritik an einer inhaltsleeren Konsumgesellschaft gesehen, was meint Ihr dazu?
Es ist, was es ist … Jeder kann es so interpretieren, wie er will. Für mich persönlich geht es um die Skulptur, um die Bildhauerei selbst.
Lasst uns alle zu McDonalds gehen oder werden wir zu Ikeasüchtigen – was auch immer 🙂 Von mir aus gerne 🙂