Verlasse Deine Echokammer!
Sei Spontan! Imperative sind die immer wieder nervenden Quälgeister unserer Gegenwart. Sie machen uns nervös, weil wir glauben, dass sie uns nichts angehen und gerade deswegen dann umso kraftvoller nachwirken.
In diesem Fall heißt es dann: Verändere das Bestehende, mache aus alten Vorsätzen neue, überraschende und subtile Selbstaufforderungen. Sei spontan, erfinde neue Zugänge! Versuche nicht ständig originell sein zu müssen! Iss weniger Zucker, streite Dich mehr – auch wenn es Schmerzen verursacht! Verführe uns nicht durch unsere täglich neuen Daten! Glaube an das, woran Du gerade arbeitest! Liebe Deinen persönlichen Imperativ wie Dich selbst! Hoffe, dass Dich Deine eigenen Ideen nie verlassen werden! Verlasse Deine Echokammer! Fange Schmetterlinge – und lass sie danach wieder frei!
Lebe als Dein eigenes Vorbild! Kritisiere nicht andere, mach es einfach jetzt – nicht besser, doch anders! Vertraue nicht auf Dein Gedächtnis, es könnte Dich im Stich lassen! Sei kein Frosch, bleibe menschlich – auch gegenüber Dir selbst! Verabschiede Dich von Deinen alten Gewohnheiten, es werden noch ganz andere Zeiten kommen! Entdecke, dass Du ohne eigene Sprache nichts bist, Du aber mit Deinem Witz vieles und viele erreichen kannst! Lasse Dir nicht in alle Deine Karten schauen! Lerne, dass Du Deine Neugierde mit der Neugierde anderer teilen kannst und dieses eine Erfahrung von Gemeinsamkeit darstellt!
Lasse unterschiedliche Zukünfte wachsen und vermeide es Vergangenheiten zu lange gegenwärtig zu machen. Kaufe weniger, überrasche mehr! Falle nicht auf die exklusiven Übertreibungen, billigen Vorurteile und die Ressentiments von anderen herein! Weise anderen einen möglichen Weg durch die Zeit – Seitenwege sind manchmal wertvoller als Hauptwege! Übe Dich in Deinen Talenten! Rechne mit den Beständen, investiere in gemeinsame Lebendigkeit! Sprich nicht über andere, sprich einfach mit ihnen! Lerne von den Jungen, bevor sie selbst älter werden (und umgekehrt!). Ermahne Dich nicht ständig selbst! Sei nicht immer zu allen nett! Entdecke, dass in der Leichtigkeit eines einzigen Satzes (D)ein Paradies liegen kann!
Denke nach, bevor Du sprichst! Denke nach, nachdem Du etwas ausgesprochen hast! Auch wenn es andere nicht tun. Bleibe verletzbar – Du selbst! Glaube an Deine Schöpfungen, die Gesellschaft wird sie Dir nicht danken, aber von Deiner Kreativität profitieren! Bleibe bei Dir, auch wenn es Abend wird! Verliere nie Deine Eigenheiten, doch überarbeite sie regelmäßig! Bleibe kritisch – benutze zum Beispiel nie den Ausdruck „Innovations-Imperativ“! Beziehe Dich stattdessen selbst mit ein und grenze Dich nicht ständig von anderen ab! Sei nicht überheblich, aber auch nicht unerheblich! Instrumentalisiere weniger andere als vielmehr Dich selbst!
Verändere Dich nur, wenn es für Dich Sinn macht – jetzt! Bleibe nicht der, der Du noch nie warst! Dein Leben ist mehr als eine Kette von Imperativen, der Du täglich folgen musst – wohl aber könntest! Gewinne Zeit, entscheide später! Warte nicht auf Deinen eigenen, sondern einen gemeinsamen Moment, der kommen wird.
3 Replies to “Verlasse Deine Echokammer!”
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Lies das! Amüsier Dich! Teile diesen Text! Danke für einen (wieder einmal) geistreichen, erheiternden Text.
Elvira Bierbach
Vielen Dank für die netten Worte! Mit den besten Grüßen aus dem Marta, Lina Louisa Krämer
Ja… danke