Kunstevolution mit Claude Horstmann
Für die Ausstellung „OWL5 – Spurensuche“ realisierte die Künstlerin Claude Horstmann eine eigens fürs Marta konzipierte Wandzeichnung. Auf den Raum reagierend folgt diese in ihrer Entstehung ganz eigenen Gesetzen.
Direkt vom vorherigen Ausstellungsaufbau in Frankreich kam die in Minden geborene Künstlerin eine Woche vor Ausstellungseröffnung im Marta an. Im Gepäck hatte sie neben einem vorher entwickelten Konzept alle nötigen Utensilien zur Realisierung ihrer Wandzeichnung.
Auf eine Folie übertragen lässt sich die Positionierung der Wandzeichnung im Raum bestimmen. Auch die genaue Größe wird vor Ort überprüft, damit sich zeichnerische Einschreibung und Wand optimal verbinden.
Mit Hilfe von Projektion überträgt sie die Formen exakt auf die Wand.
Horstmann arbeitet mit tiefem Schwarz und rührt die Farbe aus Eisenoxidpigmenten selbst an.
Zusätzlich zum Acrylbinder verringert Ochsengalle die Oberflächenspannung und macht das Eisenoxid geschmeidig.
Mit ihren persönlichen Pinseln zeichnet Claude Horstmann die scharfen Umrisse und erschafft ein Spannungsfeld zwischen Fülle und Leere, Hell und Dunkel, Abstraktion und ‚Text’.
Der Raum wird mit ihrer Bildsprache wörtlich neu ‚bezeichnet‘. Scheinbar im Verborgenen liegende Äußerungen ergreifen den ganzen Umraum und erweitern die Zweidimensionalität der Wand.