5 Fragen an Injuvik
Feinste elektronische Musik trifft auf generative Live-Visuals: Das musikalische Konzept von Injuvik- Gründer Tim Rodenbröker basiert auf einem Live-Looping-Prinzip.
Gemeinsam mit Patrik Hübner lässt er Ambient, Electro und Trip Hob zu eindrucksvollen Sound- und Bildcollagen verschmelzen. Zur „Mix it Bandnacht“ am morgigen Samstag sind sie bei uns im Marta live on stage. Im Vorfeld stand uns der Paderborner Tim Rodenbröker für fünf Fragen zur Verfügung.
Wie bist Du zur Musik gekommen?
Ich habe ganz früh mit der Musik angefangen und wurde da enorm von meinen lieben Eltern gefördert. Es ging los mit Keyboardunterricht, bis ich mir irgendwann selbst Schlagzeug beigebracht habe. Mit 15 habe ich elektronische Musik als mein liebstes Ausdrucksmittel entdeckt, seitdem bewege ich mich auf einem Pfad zwischen Kunst, Musik und Design.
Du kommst aus OWL bzw. wohnst dort. Hat dies einen Einfluss auf Deine Musik. Wenn ja, inwiefern?
OWL ist meine Heimat, hier leben meine engsten Freunde und hier fühle ich mich sehr wohl! Ich habe in den letzten zehn Jahren in einigen anderen Städten gewohnt (Münster zum Studium, Köln, kurz in Lissabon) und ich muss sagen, dass mich die Gegend hier ganz besonders inspiriert. Das liegt an der Landschaft und an den Leuten. Und auch daran, dass hier in meiner Jugend eher wenig von den ganz großen Trends zu spüren war. OWL war eine bewusste Entscheidung. Und ich bin immer noch völlig zufrieden damit.
Am 23.9. ist Injuvik bei der „Mix it Bandnacht im Museum Marta am Start. Das ist eher eine außergewöhnliche Location für einen Gig. Welches war Dein außergewöhnlichstes oder verrücktestes Live-Erlebnis?
Ich habe in den letzten Jahren allein und in Kombination mit anderen Musikern einige ganz tolle Locations bespielen dürfen. Früher dachte ich immer, die Größe der Bühne sei ausschlaggebend für das eigene Musikerlebnis. Ich muss aber sagen, dass ich am liebsten in kleinen Locations spiele, am besten dort, wo Freunde im Publikum sitzen.
Mein Lieblingskonzert war ein spontaner Gig: Silvester 2014 auf einer WG-Party. Da habe ich viereinhalb Stunden am Stück mit meinem Looper-Setup Techno gespielt und die zimmergroße, improvisierte Tanzfläche hat bis zum Ende gekocht. Das war einzigartig!
In der Ausstellung „Mix it – Popmusik und Videokunst“ geht es um die Verbindung von Musik und der Bildenden Kunst sowie den Einfluss, den die Popmusik in den letzten Jahren auf die Videokunst genommen hat. Umgekehrt gefragt: Hast Du als Musiker auch einen Bezug zur bildenden Kunst oder kannst Du diesen inspirativen Einfluss nachvollziehen?
Ja, absolut! Injuvik ist ein audiovisuelles Projekt. Seit 2015 bespielt Patrik Hübner die Bühne bei unseren Performances mit computergenerierten Visuals, was inzwischen zu unserem Markenzeichen geworden ist. Patrik ist ein sehr, sehr enger Freund von mir und wir sprechen fast täglich über die Möglichkeiten von Musik in Verbindung mit Visuals.
Ich selbst habe in meinem Designstudium viel mit Musik und Film experimentiert und eine Reihe von experimentellen, abstrakten Musikvideos entwickelt, die von Hans Richters Werken wie „Rhythmus 23“ geprägt waren. Dieser reduzierte Stil aus den zwanziger Jahren berührt und inspiriert mich bis heute.
Was verbindest Du mit dem Museum Marta Herford?
Für mich ist es eine große Ehre, im Marta zu spielen. Ich bin bei vielen Ausstellungen gewesen und finde die Institution mit ihrem Programm und ihrem Stil herausragend. Für mich hat das Museum die kulturelle Landschaft in der Region OWL definiert.
Hinweis:
Die Bandnacht findet am 23.09. in Kooperation mit create music NRW statt. Der Eintritt ist frei.