Marta WG-Casting: Tierliche Bewohner im Museum
In den letzten Wochen füllte sich unser Museum nach und nach mit neuen Mitbewohner*innen, die nicht immer rein tierlichen Ursprungs sind. Eine alkoholsüchtige Ratte, haarige Wesen, ein preisgekröntes Meerschweinchen, Vogelattrappen mit Fluggeschirr und menschliche Katzen besiedeln die Lippold-Galerie in der ersten Etage.
Über alldem thront außen an der Gebäudefassade ein stolz dreinschauender, überdimensionaler Pudel, der das Treiben aus sicherer Distanz zu beobachten scheint. Was es mit diesen Kreaturen im Museum auf sich hat, klärt sich in der Ausstellung „Kreaturen nach Maß – Tiere und Gegenwartsdesign“, die am 16.9.18 eröffnet wurde. Sie beschäftigt sich mit der komplexen Beziehung zwischen Menschen und Tieren und der sich stetig weiterentwickelnden Optimierung von Tieren nach menschlichem Plan.
Wenn Tiere Schönheitsoperationen unterzogen werden, sie als Organspender dienen oder Mischwesen – Tiere mit menschlichem Erbgutanteil – entstehen, stellt sich die Frage, welche Auswirkungen diese Entwicklungen auf unsere Lebensumgebung haben. Davon können die tierlichen Bewohner im übertragenen Sinne einiges erzählen. Auch wenn sie mitunter sicherlich in etwas anderer Form im Ausstellungskontext auftauchen…

Rechts: BLESS, N°00 Furwig, 1996, Waschbär und Leder, 20 × 20 cm

Golden Boy (Filmstill), 2015, HD-Video, Sound, 2:00 Min.

Rechts: Silvia Knüppel, Bird-Kite-Kit no. 2, 2015, Leder, Holz, Nylonschnur, Polyester- und Nylongewebe Nylongewebe, ca. 25 × 45 cm, Foto: Tobias Bärmann

