Eva Koťátková – Schattierungen der Scham
Fast jeder schämt sich, doch wofür genau? Dem einen ist es vielleicht peinlich, dass er schnarcht; der nächste schämt sich für den eigenen Partner, wenn dieser sich unangemessen verhält. Aber auch die Angst zu versagen und den eigenen Ansprüchen nicht zu genügen kann ein tiefes Gefühl von Scham erzeugen.
Für die Ausstellung „Die innere Haut – Kunst und Scham“ hat die tschechische Künstlerin Eva Kotátková eine ganz besondere Arbeit entwickelt: In Kooperation mit einem Marionettenbauer produzierte sie vier Puppen, die sich in der Ausstellung auf einer blauen Bühne einfinden. Zu sechs Terminen werden sie von der Bielefelder Puppenspielerin Dagmar Selje in Bewegung versetzt. Nach einem Skript der Künstlerin lässt sie die Figuren lebendig werden und miteinander agieren. In der Miniaturwelt der Puppen führt die Künstlerin auf diese Weise leibhaftig und beobachtbar die Dynamik gesellschaftlicher Prozesse vor Augen: Mobbing, Sexismus, Konflikte zwischen unterschiedlichen Gesellschaftsgruppen oder verschiedenen Generationen…
In dem Setting der Künstlerin sind die Besucher aber nicht nur passive Zuschauer, sondern sie sind außerdem eingeladen, in einem Kasten vor Ort ihre persönlichen Schamerlebnisse aufzuschreiben. Am Mittwoch, den 5. April, ab 19 Uhr wird die Puppenspielerin diese Geschichten der Besucher aufgreifen und in Szene setzen.
Hinweis:
Weitere Termine 2017 sind: 22.04., 15 Uhr; 03.05., 19 Uhr; 14.05. , 12 Uhr; 21.05., 12 Uhr.