Kunstevolution mit Michael Weißköppel
Die Werke Michael Weißköppels fallen im wahrsten Sinne des Wortes aus dem Rahmen. Der Künstler selbst schreibt über die Entstehung dieser Werke aus der Ausstellung „OWL4 – Gegenspieler“.
Krisen, Ängste, Beschädigungen, Leere, die Anderen.
Die Bilderserie „the_Space_Between_The_Imagined_And_The_Real“ zeigt eine Personengruppe: Reisende, Schaulustige, die Betrachter eines Bildes, Flüchtlinge, einen urbanen Raum? Etwas ist passiert. Wie einen Zuspätgekommenen, beschleicht uns das Gefühl etwas verpasst zu haben. Was? Dem Betrachter eröffnet sich ein Raum für Spekulation. Der wie eingefrorene Moment variiert auf den drei Bildern, der Fokus fällt auf eine Gruppe, fragmentarisch ausgelöschte weiße Felder, schwarze Spuren. Eine Leinwand mit einer linearen, zerbrochenen Konstruktion, die beim Versuch sie in dem Ausstellungsraum aufzustellen eingeknickt ist. Wir blicken um die Ecke, wieder ist die Personengruppe zu sehen, wie eine Blaupause. Passagen überlagern sich, deuten Verschiebungen und Bewegungen an, die sich auf der Wand fortsetzen. Die Leerstellen, die Lücken und gelöschten, ausradierten Stellen laden zur freien Assoziation ein oder zeigen sie nur wie wenig wir wissen? Es scheint, als kommen wir zu spät, die Gegenwart und ihr Bild zu begreifen …
Text und Bilder: Michael Weißköppel
Michael Weißköppel studierte 1995 bis 2000 visuelle Kommunikation an der FH Bielefeld und von 2000 bis 2004 Freie Kunst an der Hochschule für Bildenden Künste in Braunschweig. Seine Arbeiten sind in zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland so wie im öffentlichen Raum zu sehen.